Die drei in diesem Heft vereinten Geschichten sind geeignet, die Jugend mit Dichtern der Gegenwart bekannt zu machen und sie an Gegenwartsliteratur heranzuführen.
Werner Bergengruen: Die Zigeuner und das Wiesel
Bergengruen geht es in seiner Dichtung stets darum, das Unerklärliche, Unberechenbare dieser Welt zu ergründen. In dieser Erzählung, in der deutlich Bergengruens Kenntnis vom Volk und Aberglauben der Zigeuner zum Ausdruck kommt, wird das Wiesel “mit dem Zeichen” einem Zigeunermädchen zum Verhängnis, nachdem es es vorher fast an das Ziel seiner Wünsche gebracht hatte.
Hans Bender: Ein Bär wächst bis zum Dach
Bender schildert in seiner schlichten, aber eindrucksvollen Erzählung, wie sich drei Jungen auf ein Abenteuer eingelassen haben, das sie nicht mehr bewältigen können. Liebe zum Tier und jungenhafter Übermut sind das Motiv dieser Geschichte, die deutlich die große Gefahr falsch verstandener Tierliebe zeigt. Auch in dieser Erzählung kommt Benders feiner Humor zum Ausdruck.
Siegfried Lenz: Lotte soll nicht sterben
Lenz lässt seine Erzählung in Masuren, seiner Heimat, spielen. Ein Junge unternimmt alles nur Mögliche, um das von ihm so sehr geliebte alte Pferd Lotte vorm Tode zu retten. Aber auch seine große Liebe zu dem Tier vermag das Pferd nicht vorm Tode zu bewahren. Die Erzählung zeigt das tiefe Verständnis, das der Dichter dem Jungen entgegenbringt, dem der Tod fremd und unheimlich ist.
Im Nachwort bringt Alfred Carl Groeger von jedem der Dichter eine Lebensbeschreibung und Werkanalysen. Anmerkungen erleichtern das Verständnis.