Die in dieser Ausgabe vereinten beiden Erzählungen Riehls aus der Geschichte seines Heimatlandes, des Herzogtums Nassau, handeln von zwei selbstbewussten Männern, die sich in bewegten Zeiten tatkräftig bewähren. Das Leben und die historischen Ereignisse der ersten Erzählung, die Kämpfe um die politische Macht in den deutschen Städten gegen Ende des 14. Jahrhunderts, hat Riehl aufgrund der “Limburger Chronik” geschildert. Der Ratsherr, durch seinen Hund, “den stummen Ratsherrn”, erzogen, misstraut als einziger dem Grafen von Solms und vermag so einen Teil seines Besitzes, sich selbst und die Angehörigen ins Hessenland zu retten.
“Rheingauer Deutsch” hat durch Riehls Kunst den Wert einer Anekdote, die einen historischen Abschnitt (1671-1725) lebendig macht. Der Schultheiß von Rauenthal, Anton Kayser, ein Winzer aus dem Rheingau, rettet durch Schläue und Schlagfertigkeit den Deutschmeister vor den Franzosen.
Das Nachwort bringt neben Anmerkungen einen Auszug aus der “Limburger Chronik”.